Die Katholische Kirche und die Glaubwürdigkeit

Surprise surprise, heute geistert schon den ganzen Tag eine Meldung durch die Medien wie der Heilige Geist durch die unsterblichen Seelen der gläubigen Katholiken…

Die Katholische Kirche stoppt die selbst beauftragte Aufarbeitung des internen Missbrauchsskandals…

Das von der Kirche selbst als „Hochsensibles Forschungsprojekt“ bezeichnete Verfahren, sei angeblich gestoppt worden, weil es zu einem erheblichen Vertrauesverlust zwischen den verantwortlichen Vertretern der Kirche und dem bis dato mit der Untersuchung und Auswertung der langjährigen Missbrauchsfälle beauftragten Kriminologischen Institut Niedersachen gekommen sei.

Institutsleiter C. Pfeiffer kontert hingegen mit für Kirchenskeptiker und Gegner – keineswegs überraschenden Vorwürfen…

Die Kirche beanspruche faktisch, so Pfeiffer wortwörtlich: „Zensurrechte“, welche Erkenntnisse und Daten aus dem Forschungsprojekt an die Öffentlichkeit gelangen dürften und welche eben nicht.

Die Kirche handelt demnach mal wieder genau nach der uralten und beliebten Blaupause: Betroffenheit heucheln, Entschuldigungen abgeben, Besserung geloben, gute Absichten vorgeben, und am Ende doch nur wieder mit allen schmutzigen Mitteln den Status Quo beibehalten.

Hierzu werden auch gerne andere denunziert und schlecht geredet, wie nun das Forschungsinstitut in Sachsen. Klar, Vertrauensverlust ist ein schöne Bezeichnung, vielleicht sollte die Kirche aber mal genauer darlegen, woraus diese Entwicklung resultiert… Oder noch besser: warum die Kirche selbst bestimmen möchte was die Öffentlichkeit zu sehen bekommt… Denn allein schon die nun quasi indirekt zugegebene Angst der Kirche, dass bei unkontrollierter Fortsetzung der Untersuchung eventuell Dinge ans Licht kommen könnten die man vielleicht doch besser unter Verschluss halten sollte, impliziert ja schon, dass man innerhalb der Kirchenhierarchie sehr viel mehr über vergangene und akute Missbrauchsfälle weiss, als man laut eigener Darstellung eigentlich wissen dürfte!

Will man hier also tatsächlich etwas aufklären oder nur unter den Teppich kehren!???

Die Kirche hat nun also mit dem Stoppen des Projektes vielleicht kurzfristig die Reissleine gezogen und schlimmeres verhindert. Unter der Hand und ohne direkte Worte aber mehr zugegeben, als sie wahrscheinlich ursprünglich mit diesem Vorgehen beabsichtigt hatte, und ausserdem langfristig mal wieder einen erheblichen Teil ihrer Glaubwürdigkeit verspielt.

Und gerade letzteres ist bei einer Gemeinschaft des Glaubens doch wohl von entscheidender Bedeutung, oder etwa nicht?

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PS: Ich nehme gerne weitere Links zu Themenrelevanten Artikeln hier auf…Kontakiert mich einfach hier

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