Camerons Anti-Europa-Rede – Lasst die Briten bitte machen!
Nachdem heute schon vielerorten über die beabsichtigte, aber noch nicht gehaltene Europa-Rede des britischen Premiers David Cameron berichtet wurde, möchte ich als unbedeutender kleiner Rambomann des Volkes jetzt auch mal gerne etwas zur Materie sagen…
Gut dann, die Kernaussage respektive Forderung der mittlerweile schon zweimal verschobenen Rede ist ja eigentlich allseits bekannt, ich wiederhole sie aber trotzdem nochmal gerne: Die Briten glauben nicht mehr an die Vision eines zusammen wachsenden Europa (btw, ich auch nicht), und wünschen sich quasi ein „Update“ der Staatenunion, am besten nach ihrem Gusto. Und wenn der Rest das bitte schön nicht möchte, dann wollen sie zumindest für sich weitere Sonderregelungen aushandeln, und auf diese Weise dafür sorgen, dass gewisse Kernkompetenzen die einst an Brüssel abgegeben wurden, wieder zurück auf die Insel transferiert werden.
Soweit so gut, dass die Briten ohnehin einen gewissen Sonderstatus innerhalb der Union genießen weil sie in EU-Angelegenheiten nun einmal egoistische Querulanten sind, weiss ja schließlich jedes Kind, und das nicht erst seit der Einführung des Euro.
Jedoch ist es bisweilen sogar so, dass schon fast mehr als die Hälfte aller Briten am liebsten so bald wie möglich ganz auf Europa verzichten möchte, was mich irgendwie an eine schöne Metapher von kleinen Nagern und sinkenden Schiffen erinnert…
Das man hierzulande und anderswo eigentlich ähnlich denkt (vernünftigerweise), jedoch zu Stolz, zu idealistisch oder auch nur zu feige ist dies zuzugeben, ist natürlich ebenso klar wie die Tatsache das Deutschland realistisch betrachtet, dank unserer Politiker, wohl das letzte Land sein würde, das die EU im Fall der Fälle freiwillig verließe. Schließlich verlässt der Kapitän, auch wenn er nur ein Möchtergern ist, in der Metapher ja auch immer als letztes das sinkende Schiff, komme was da wolle! Es sei denn der Kahn trägt zufällig den Namen Costa Concordia. 🙂
Und so bleibt einem gewöhnlichen domestiziertem Zwangseuropäer eigentlich nicht viel mehr über, ausser schlicht zu fragen ob es der verkorksten europäischen Idee im Grunde nicht sogar dienlicher wäre, wenn die Briten ihr Vorhaben endlich umsetzen und ihre Aussenpolitik dem Kontinentaldrift ihrer Insel anpassen würden…!?
Ich meine betrachten wie es doch einfach mal realistisch: Wer braucht schon die Briten? Warum möchte man unbedingt ein Land in der EU halten, das sich ständig nur als großes Spaßbremse und Meckerliesel aufführt, stets geizig und kniepig ist, und obendrein alle zwei Tage am liebsten mit einer neuen Extrawurst gefüttert werden will!?
Warum nicht einfach an dieser Stelle eine klare Linie ziehen, und diese den Ärmelkanal nennen? Muss es denn immer so kompliziert sein, müssen wir uns denn immer an verlorenen Liebschaften festklammern? Was bringt es uns denn, wenn die Briten unglücklich mit Europa sind, und wir mit den nörgeligen Briten? Lasst uns doch einfach in Freundschaft auseinander gehen ohne dabei Zwietracht zu sähen!
Ja natürlich, würde dann ein Beitragszahler für Europa wegfallen, aber ebenso ein Unsicherheitsfaktor und Unruhestifter verschwinden. Das Ende vom Lied wäre klar und eindeutig für alle: die Briten würden sehen was sie davon hätten, ebenso wie wir auch.
Ja man könnte es fast als eine Art Experiment betrachten, wie gut oder schlecht ein ehemaliges Mittgliedsland ohne die ambitionierte Vision von der zusammen wachsenden Europäischen Union zu recht käme. Welche Vor- und Nachteile uns die schlechte Umsetzung der Europäischen-Idee wirklich bietet, und ob es wirklich so eine Art von Notwendigkeit für das große Gemeinschaftsprojekt gibt welche alle Entbehrungen und vor allem Zahlungen rechtfertigt…
In diesem Sinne: Lasst die Briten doch bitte einfach mal machen!