Mein neues Mountainbike das Cube Attention SL 27,5

Wie in den beiden vorhergehenden Artikeln schon erwähnt (Mountainbike VS Crossrad), beabsichtigte ich also ein neues Mountainbike zu kaufen. Und zwar eines von der brauchbaren und robusten Art, kein 150 Euro Baumarktfahrrad also.

Nichts desto trotz war ich jedoch zunächst einmal nicht bereit mehr als 600 Euro für mein neues Fahrrad auszugeben. Vor allem da ich mich selbst kenne, und weiß das ich auch ganz gern mal wieder schnell das Interesse an den ursprünglich so motiviert angegangenen Hobbys verliere. Außerdem hing ich noch der im nachhinein unsinnigen Vorstellung an, das 600 Euro schon viel Geld für ein Fahrrad seien, und ich dafür schon etwas sehr gutes bekommen würde…

Was für jemanden wie mich – der sich über 15 Jahre nicht mehr mit dem Thema: Fahrrad beschäftigt hatte, soweit also nicht wirklich ungewöhnlich war. Natürlich hatte ich schon davon gehört daß es Mountainbikes für mehrere Tausend Euro zu kaufen gab, aber ich hatte deren Verwendung immer den absoluten Profis zugeschrieben. Und darüber hinaus – bei dem Gedanken das auch Ottonormalverbraucher solche Dinger kauften – nur den Kopf geschüttelt, und aus Unverständnis der Materie noch dazu den berühmten Vergleich mit dem Autokauf herangezogen. Ihr wisst schon: „Was, 2500 Euro!? Dafür kaufen sich andere Leute Autos!“

Aber nach meinen anfänglichen Recherchen im Internet und der Durchsicht unzähliger Angebotsseiten bei den einschlägigen Onlinehändlern mußte ich leider einsehen daß 2500 Euro heutzutage eher noch ein moderater Preis für ein hochwertiges Mountainbike sind, und das diesbezüglich nach oben hin noch jede Menge Luft ist.

Doch soviel wollte und konnte ich beim besten Willen nicht für mein erstes neues Fahrrad seit 2 Jahrzehnten ausgeben. Also mußte ich wohl oder übel anerkennen daß ich für meine anvisierten 600 Euro bestenfalls ein einigermaßen zufriedenstellendes Einsteigerrad erwerben konnte, welches die gröbsten Standards des Sports erfüllte. Und so begann ich also ziemlich ernüchtert meine Suche auf Bikes dieser Preisklasse einzuengen und blieb stets immer wieder bei den Fabrikaten der Marke: Cube hängen. Ich weiß auch nicht genau warum, denn schließlich gibt es da ja noch zig andere Top Marken am Markt: Bulls, Bergamont, Corratec, Cone, Ghost, Giant, Trek, Specialized, Stevens

Doch die Räder von Cube stachen mir einfach immer wieder ins Auge, vielleicht fand ich sie schlicht wegen der knackigen Farben optisch ansprechender als die der Mitbewerber, keine Ahnung.
Innerlich hatte ich mich somit also schon einmal für einen Fahrradhersteller entschieden. Fehlte nur noch das zu meinem Budget passende Modell.

Hier stach mir dann auch direkt das Cube Aim SL green & blue ins Auge, welches es sowohl mit 27,5 Zoll Bereifung als auch mit 29 Zoll Bereifung zu kaufen gab. Diesbezüglich hatte ich mich jedoch schon relativ früh nach einiger Nachforschung für die relativ neue 27,5 Reifengröße entschieden, welche ein Mittelding zwischen der alten Standardgröße 26 Zoll und den neuerdings allgegenwärtigen 29 Zoll Reifen darstellte. Und welche angeblich die Vorteile beider Reifenformate miteinander verband: größere Laufruhe gepaart mit Stabilität und Agilität sozusagen.

Ich war auch schon kurz davor gewesen mir das Ding zu kaufen, doch glücklicherweise bat ich vorher noch eine Freundin – welche etwas mehr Ahnung von der Materie hatte -, sich das Bike anzuschauen. Und ja, die Federgabel von Suntour und der grobe Mix aus den verschiedenste Shimano Komponenten (Acera gepaart mit Altus) fielen ihr dann halt doch etwas negativ auf. Wobei das bei einem 500 Euro MTB ganz klar Standard, und nichts besonders außergewöhnliches ist, bei allen Herstellern wohlgemerkt. Was für mich dann aber schlicht weitersuchen, und ggf. mehr investieren bedeutete.

Ein Bike welches ich auch schon probegefahren hatte, und welches mir vom fahrverhalten eigentlich grundsätzlich gefiel, das Cube Analog 27,5 rutschte dann leider aus ähnlichen Gründen (Komponentenmix: Altus, Alivio, Deore) aus dem Raster, obwohl es preislich schon an meiner preislichen Obergrenze von 600 Euro lag und immerhin eine RockShox XC28 Federgabel besaß.




Wollte ich also etwas haben das einigermaßen aus einem Guß bestand, so mußte ich mich also mit dem Gedanken anfreunden mehr – als ursprünglich veranschlagt – für mein neues Fahrrad zu bezahlen. Und so bemerkte ich daß eine derartige Ausstattung preislich erst bei etwa 700 Euro realistischer wurde. Hier gab es u.a. von Cube das Attention in Grey n Flashred, welches meinen Vorstellungen dann schon fast entsprach, jedoch noch nicht zur Gänze! Letztendlich entschied ich mich aber das noch eine Nummer teurere Cube Attention Sl in „black n grey blue“ zu erstehen, mit welchem ich als Einsteiger über alle Maße zufrieden bin.


Warum? Nun ja, zunächst einmal weil es mir bei der Probefahrt sehr viel Spaß gemacht hat damit zu fahren, aber auch weil es mit der RockShox XC32 Solo Air noch eine geringfügig höherwertigere Federgabel besitzt als das einfache Cube Attention. Und darüber hinaus im Gegensatz zu diesem nahezu komplett mit Deore Komponenten ausgestattet ist, so sind hier z.B. auch die Radnaben und die Kettengarnitur vom Typ Deore, was schon mehr meiner Vorstellung von einem Fahrrad aus einem Guß entspricht. Außerdem wiegt es etwas weniger als das einfache Attention, sofern man diese Erbse auch noch mitzählen will. 😉

Aber nun zum eigentlichen Kern des Artikels und zu den Fragen die wohl jeden potentiellen Attention SL Käufer am meisten interessieren:
Wie fährt es sich denn auf der Straße und im Gelände, und kann man mit einem Mountainbike unterhalb von 1000 Euro überhaupt schon etwas anfangen?

Es fährt sich super! Selbst ich als Mountainbike-Einsteiger und mit längerer Fahrrad-Abstinenz komme mit der 30-Gang-Schaltung jeden Berg, egal wie steil herauf. Egal ob auf Asphalt, Schotter, Waldweg oder Wiese. Im leichtesten Gang kann man selbst die giftigsten und längsten Anstiege meistern, jedenfalls sofern man selbst ambitioniert genug ist, und die Herausforderung annimmt. Schließlich drehen sich die Pedale bei einem „normalen“ Mountainbike nicht von selbst, und ein bißchen Aktivität muß schon sein 😉 Darüber hinaus kann man – in solchen Situationen – mit einem simplen Schalter – links am Lenker – die Federgabel feststellen, damit man nicht immer rauf und runter wippt beim abstrampeln, was sich bei RockShox Gabeln Pop-Loc nennt…

Die Schaltung selbst ist in meinen Augen sehr präzise und die Handhabung äußert simpel zu erlernen. Man sollte jedoch schon vor den potentiellen Anstiegen schalten, da ein Schaltvorgang unter Last das Material dann doch schon etwas stärker beansprucht und mitunter unliebsame Geräusche hervorrufen kann, was jedoch m.E. normal ist.
Die Scheibenbremsen von Shimano sind sehr griffig und funktionieren bei jeder Geschwindigkeit und bisher auf jedem Untergrund super! Kein Vergleich zu meinen uralten V-Brakes. Beim Cube Attention SL muß man eher aufpassen das man keinen Satz über den Lenker macht wenn man mal die Bremse zu fest zieht 😉


Die RockShox XC 32 (Cross Country) Federgabel bringt einen sanft über alle Unebenheiten hinweg, größere Wurzeln, Schlaglöcher und Steine sind auch kein Problem. Wenn es jedoch zu ruppig wird, ist es bei einem Hardtail Mountainbike wie dem Attention SL ohnehin besser seinen Hintern vom Sattel zu hieven, und im Stehen bergab zu heizen, schließlich ist hinten nix mit Federung 😉
Ich bin bisher vor allem mit dem Bike über gröbere Schotterpisten bergab geheizt da diese hier in der Gegend leider häufiger vorkommen.

Die Bereifung hat bisher auch bei hohem Tempo noch jeden scharfen Stein und gröbere Kante überstanden und ist dementsprechend schon für höhere Belastungen geeignet, und bietet auf dem Schotter auch genügend Grip. Auch gröbere Wurzeln im Wald und buckelige Bergwiesen waren noch kein Problem für mich und das Rad.

Im normalen Fahrbetrieb funktionieren alle Komponenten exzellent und nahezu geräuschlos. Einzig ein leichtes knarzen beim pedalieren störte anfangs ein wenig das Fahrerlebnis. Dieses lag jedoch, wie sich herausstellte an einer unzureichend gefetteten Sattelstütze, und konnte dementsprechend kurz und schmerzlos von mir selbst mit ein wenig Fett behoben werden.
Kann ein Mountainbike-Einsteiger also mit einem Mountainbike wie dem Cube Attention SL für unter 1000 Euro glücklich werden? Meine eindeutige Antwort lautet: Ja! Ich würde das Bike ohne zu zögern weiter empfehlen, bzw. wieder kaufen. Wer jedoch bereit ist, noch ein bißchen mehr für sein neues Hobby zu investieren macht damit unter Garantie aber auch nichts falsch 😉

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!
Euer Rambomann

2 Kommentare

  • Hi!
    ich weiß der artikel is schon eher eine von der sehr alten sorte, aber mich würde interessieren wie groß du bist bzw deine schritthöhe. spiele mit dem gedanken das attention 2018er modell zu kaufen. (auch quasi einsteiger… hatte vorher auch mountainbikes, allerdings nur alte gebrauchte). welche rahmenhöhe hast du damals gewählt? lg, Phil.

    • Hi Phil, danke fürs kommentieren 🙂
      Also ich bin etwa 1,82 groß, und habe eine Schritthöhe von etwa 85cm. Der Rahmen ist ein 20Zoller. Hatte seinerzeit glaub ich auch nen 19er getestet, aber der 20er hatte sich einfach besser angefühlt.
      LG

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