Ein Fahrradhelm der nicht „scheiße“ aussieht!?
Bisher habe ich mich immer strikt dem Thema verweigert, schon in jungen Jahren stand für mich fest daß ich niemals so eine Eierschale aufsetzen, und mich damit öffentlich zum Narren machen wollte. Damals als halbstarker Teenager Rambomann empfand ich das Tragen eines Fahrradhelms nicht nur als uncool, sondern sogar als einen Ausdruck von Schwäche. Einen Helm aufzusetzen nur um ein bißchen mit dem Fahrrad durch die Gegend zu radeln, das war nur etwas für überbesorgte Muttis, Muttersöhnchen und kleine Mädchen. Es erschien mir total übertrieben, als völliger Blödsinn und geradezu lächerlich als normaler Radfahrer auf dem Lande bei diesem Quatsch mitzumachen.
Klar, im Radsport waren Helme damals auch schon lange Standard, und hier war auch für mich eine gewisse Notwendigkeit zu erkennen. Doch ich selbst war kein BMX-Champion oder Mountainbike-Ass, ich fuhr mit meinem Bike keine Mountainbike-Rennen, und ich probte auch keine Backflips, warum sollte ich also so ein klobiges uncooles Ding aufsetzen? Um wie ein Volltrottel auszusehen? Never! Das gerade so richtig aufkommende allgegenwärtige Gerede von Unfallstatistiken und Sicherheit – damals Mitte der 90er -, ging mir dementsprechend dann auch hart am Podex vorbei. Und letztendlich ergaben sich für mich aus dieser Trotzhaltung glücklicherweise auch keine negativen Folgen. Ich fuhr so lange ohne Helm mit dem Fahrrad durch die Gegend, bis ich schließlich alt genug war um auf ein Moped umzusteigen. Mein Fahrrad wurde eingemottet, und geriet in Vergessenheit.
Fahrradfahren war dann auch für mich – als eigentlich sportlich ambitionierten Rambomann – schändlicher Weise über eine Dekade lang gar kein Thema mehr gewesen, und dementsprechend auch nicht das Für und Wider von Fahrradhelmen.
Vor einigen Monaten änderte sich dies jedoch schlagartig, als ich mich aus einer Laune heraus dazu entschied mal wieder auf einen Drahtesel zu steigen. Einen riesen Spaß beim Fahren hatte, und so das Biken quasi als Hobby für mich wiederentdeckte.
Schließlich habe ich mir kürzlich dann sogar noch ein neues richtig gutes Mountainbike gekauft, mit dem ich natürlich nicht nur auf Asphalt, sondern auch regelmäßig auf schwierigerem Terrain unterwegs bin. Und hier kam mir – dem alten Helmverweigerer -, dann schließlich doch die Erkenntnis, daß es unter Umständen ganz vernünftig sein könnte, wenn man bei schwierigen und schnellen Abfahrten einen Helm aufhätte.
Natürlich finde ich per se immer noch das die meisten Fahrradhelme auf gut Deutsch gesagt: Scheisse aussehen, und dementsprechend ihre Helmträger uncool und blöd aussehen lassen. Aber irgendwie wird man ja doch ein wenig vorsichtiger bzw. vernünftiger, desto älter man wird 😉
Und so hab ich mich nun doch entschieden, mir wenigstens erstmal einen Fahrradhelm zu kaufen. Aber natürlich nur einen Helm der optisch kein Totalausfall ist, und zumindest einigermaßen gut aussieht. Und hier soll sich ja, wie ich hörte in den letzten Jahren in Punkto: Design so einiges am Markt getan haben.
Erste Recherchen meinerseits bestätigten dies dann auch, zumindest was das Angebot an geht. Wenn man heutzutage einen passenden Fahrradhelm sucht, kann man online theoretisch mehrere Tage damit verbringen auszusieben, so viele verschiedene Modelle gibt es zu kaufen. Im Einzelhandel ist das Angebot natürlich schon rein aus platztechnischen Gründen meist eher überschaubar, wobei hier jedoch der Vorteil besteht das man die Modelle direkt aufprobieren kann.
Da ich zunächst bei den Fahrradhändlern meines Vertrauens diesbezüglich leider keinen passenden- bzw. zu mir passenden Helm gefunden hatte, entschloß ich mich dann aber doch meine Suche online weiter voran zu treiben. Zum Glück konnte ich das Suchfeld aber schon mal etwas einengen, und zwar auf Mountainbikehelme für Herren, in einer Preisklasse zwischen 40,00 und 85,00 Euro.
Nachdem ich dann schließlich das verbleibende Angebot durchforstet und alle Helme die mir nicht gefielen ausgesiebt hatte, blieben letztendlich 3 Fahrradhelme in der engeren Wahl. Welche ich ordern und antesten wollte.
Zunächst mußte ich vorher jedoch meine Helmgröße in Erfahrung bringen. Hierzu mußte ich meinen Kopfumfang messen, was mit einem einfachen Maßband kein Problem darstellt. Angesetzt wird das Maßband über den Augenbrauen, anschließend wird der Kopfumfang an der weitesten Stelle gemessen.
Bei mir ergab die Messung etwa 58 cm, was einer Helmgröße M-L entspricht. Da die meisten Helme heutzutage noch eine manuelle Größenverstellung ermöglichen, sind die Übergänge hier fließend und unproblematisch.
Nun da ich also die richtige Größe in Erfahrung gebracht hatte, stand der Bestellung meiner 3 Favoriten nichts mehr im Wege, und so möchte ich euch im folgenden kurz und knapp meine Eindrücke zu den einzelnen Modellen schildern, und natürlich auch für welchen Helm ich mich letztendlich entschieden habe:
Drei Mountainbike Helme im Test
Platz 3 – Kali Enduro Helm Avana Super, Grey/white für ca. 70,00 Euro
Beim Design des „Kali Enduro Avana Super“ fällt vor allem die ansprechende Lackierung und Farbgestaltung auf, welche sogar in mehreren verschiedenen Varianten erhältlich ist. Diesbezüglich wirkt der Helm sehr stylisch und macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Aber schon beim zweiten Blick fällt die Form des Helms leider eher negativ auf. Der Helm selbst ist angenehm leicht, sehr gut verarbeitet und ist angenehm zu tragen. Der Helm scheint darüber hinaus seinem Zweck entsprechend dem Kopf einen sehr guten Schutz bei Stürzen zu bieten, was sich jedoch auf seine Form eher negativ auswirkt. So wirkt der Helm auf meinem Kopf sehr klobig und ist optisch vom Gesamteindruck eher nicht so mein Ding. Gut fand ich, daß der Helm mit zusätzlichen Polstern – welche man bei Bedarf selbst noch in den Helm einbringen kann – geliefert wird, und das noch ein stylischer Aufkleber dabei ist. 😉
Platz 2 – UVEX Erwachsene Radhelm I-VO, Black für ca. 45,00 Euro
Das Design des „Uvex I-VO Black“ in Bezug auf den Lack, ist mit der Farbe Schwarz natürlich eher schlicht gehalten und bietet daher wenig Anlaß für Lob oder Kritik. Allerdings, so scheint es, zieht die Lackierung in dem glänzenden Schwarz gerne Staub an und wirkt darüber hinaus eher wenig minderwertig. Der Helm an sich macht zunächst von der Form her einen soliden und guten Eindruck, außerdem ist er sehr leicht und dank dem Uvex-Komfortverschluss perfekt auf die eigene Kopfgröße einstellbar, und dementsprechend bequem zu tragen.
Die Verarbeitung des Helms scheint in Ordnung, wirkt aber im direkten Vergleich mit dem Kali Helm etwas weniger wertig, was jedoch angesichts des Preisunterschieds zwischen beiden Helmen nicht unbedingt verwundert. Der Helm wirkt auf dem Kopf schlanker als der Kali-Helm und bietet dementsprechend, vermute ich, wohl auch nicht ganz so viel Schutz bei Stürzen. Obwohl der Helm daher zwar nicht klobig aussieht, gefällt mir persönlich seine Formgebung nicht, obwohl man beim Tragen schon eine Verbesserung zum Kali erkennen kann, ist der Helm daher trotzdem für mich kein Kauf!
Platz 1 – ALPINA Herren Fahrradhelm Skid 2.0, Black/White/Red für ca 47,00 Euro
Der Testsieger und mein neuer Fahrradhelm, der Alpina Skid 2.0 überzeugte mich letztendlich mit seinem ansprechenden und schlanken Design. Die Lackierung wirkt stylisch und ist gleich in mehreren Varianten erhältlich. Wobei ich die hier gezeigte schwarz-rot-weiße Variante zwar per se cool finde, mich aber aufgrund der roten Gurtbänder letztlich doch für die etwas schlichtere Variante in schwarz-weiss-silber entschieden habe. Der Helm ist ebenso wie seine beiden Vorgänger sehr leicht und angenehm zu tragen, und sieht dank seiner sehr schlanken Form und des ansprechenden Designs von allen Helmen – welche ich je ausprobiert habe, optisch am besten- , und am wenigsten klobig aus.
Ich vermute allerdings daß die Schutzwirkung des Helms gerade aufgrund dieser schlanken Bauweise im Vergleich mit anderen Helmen wesentlich geringer ausfällt. Die Verarbeitung des Helms scheint zudem zwar solide, ist aber qualitativ nicht mit dem Kali-Avana zu vergleichen.
Da ich persönlich zwar ein gewisses Schutzbedürfnis beim Mountainbiken verspüre, für mich jedoch das Hauptkriterium war, erstmal einen preisgünstigen Helm zu finden mit dem ich nicht wie ein Eierkopf aussehe. Bekommt der Alpina Skid 2.0 von mir den Zuschlag, und ist dementsprechend für mich ein klarer Kauf, und endlich mal ein Fahrradhelm der nicht scheisse aussieht! 😉
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